Heute ist Halloween! Was vor rund 10 Jahren
praktisch in Deutschland unbekannt war, wird nun auch von uns gefeiert.
Naja, wir tun ja noch nicht richtig 'feiern'. Wir Deutschen beschränken
uns da noch aufs dekorieren und Kürbisse auszuhöhlen.
Weil es bestimmt nicht allzu viele wissen, habe ich mal zusammengetragen, was ich so über Halloween gefunden habe:
Okay, ganz so einfach ist es nicht :-)
Wie ist Halloween entstanden?
Der
Halloween-Brauch stammt ursprünglich aus dem keltischen Raum: in der
Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November verabschiedeten sich die
Druiden vom Sommer - der Jahreszeit der Göttin - und feierten die
Herrschaft des Todesfürsten Samhain, der während des Winters regiert. Im
keltischen Kalender symbolisiert dieser Tag den Jahreswechsel.
Halloween bei den Kelten
Obwohl
dieser Brauch noch aus den Zeiten vor Christus stammt, wurde er auch
noch bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung exzessiv
zelebriert. Da in dieser Nacht nach keltischem Glauben das Leben (der
Sommer) die Herrschaft für ein halbes Jahr an den Tod (den Winter)
abgibt, glaubte man, dass es ein besonders günstiger Moment wäre, damit
sich die Toten unter die Lebenden mischen können. Man glaubte, dass sich
die Toten sich für ein Jahr lang den Körper eines Lebenden suchen.
Daher wurden ihnen Opfer gebracht, damit sie nicht den eigenen Körper
auswählten.
Außerdem glaubte man, dass die Trennwand zwischen der
Welt der Toten und der Lebenden an diesem Abend besonders dünn ist und
man daher besonders einfach mit den Toten in Kontakt treten kann. Um
diesen Kontakt besonders einfach herstellen zu können, wurde gefeiert
und den Toten allerlei Leckereien angeboten, auf dass sie gerne und für
kurze Zeit auf die Erde zurück kehren sollten. So wollte man auch nach
dem Tod von Verwandten den Kontakt zu ihnen aufrechterhalten. Es war ein
großes Fest, mit Lagerfeuer und Festmahl. Aufgrund des Jahreswechsels
wurde meditiert und Voraussagungen für das nächste Jahr gemacht: Es ging
um Krieg, Frieden, Politik, Ernten und Krankheiten. Den Göttern wurden
Opfer dargebracht, um sie möglichst gnädig zu stimmen.
Die Iren
haben diesen Halloweenbrauch etwas abgewandelt. Sie haben sich in dieser
Nacht möglichst schrecklich angezogen und verkleidet, damit die Toten
und Geister an ihnen vorbeigehen und sie nicht als Lebende erkennen. Die
Masken und Verkleidungen dienten zur Abschreckung.
Christianisierung Halloweens
Mittlerweile
ist Allerheiligen ein christlicher Brauch geworden. Bis dahin war es
allerdings ein langer harter Kampf. Die Menschen waren zwar relativ
leicht davon zu überzeugen, die damals neue Religion, das Christentum,
anzunehmen, allerdings haben sie oft an Ihren alten heidnischen Bräuchen
und Traditionen festgehalten. Um die Gläubigen vor Sünden zu bewahren
wurden die alten Bräuche einfach christianisiert. Im Jahre 837 verfügte
Papst Gregor IV, dass an Samhain ebenfalls Tote geehrt werden sollten.
So setzte man für den 1. November Allerheiligen an und am darauf
folgenden Tag Allerseelen. Dies hatte zur Konsequenz, dass sich die
einfachen Menschen nicht umstellen mussten und man sagen konnte, man
habe erfolgreich die heidnischen Bräuche bekämpft. Gerade im keltischen
Raum ließ sich allerdings die Feier im ursprünglichen - heidnischen -
Sinne nicht vertreiben. Im 16. Jahrhundert entstand der eigentliche Name
Halloween. Die protestantische Kirche führte den Namen All Hallowed
Evening ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war die eigentliche Halloween-Nacht
noch nicht christlich aber durch diese spezielle Betitelung war der
Brauch endgültig christianisiert.
Halloween in Amerika
In
Amerika kehrte man zum alten Brauchtum von Halloween zurück. Das Fest
wurde modernisiert und mit der Zeit hat es seine jetzige Form
angenommen: ein herzlich wenig christliches Fest, bei dem sehr vielen
heidnischen Bräuchen gefrönt wird. Kinder ziehen verkleidet durch die
Strassen und Klingen an den Häusern, um um Süßigkeiten zu bitten.
Hierbei wird der typische Spruch: "Trick or Treats" (Streiche oder
Süßes) gerufen. Entsprechend dem Spruch werden den Kindern
unterschiedlichste Süßigkeiten zugesteckt, falls nicht wird den
Hausbesitzern ein Streich gespielt.Typisch für Halloweenfeiern sind die
gruseligen Verkleidungen, die ausgehöhlten Kürbisse, aus deren
Fruchtfleisch allerlei Gerichte gemacht werden. Der Süßigkeitenbrauch
stammt aus dem christlichen Raum: im 9. Jahrhundert n. Chr. wanderten
frühe Christen am 2. November, dem Seelenfest, von Dorf zu Dorf und
erbettelten so genannte Seelenkuchen. Als Ausgleich für diese Gabe
versprachen sie entsprechend intensiv für die Spender zu beten. Das
eigene Beten und auch das anderer galt als Vereinfachung des Weges von
Toten in den Himmel.
Jack-O-Lantern oder auch: "Wie es zum Kürbis kam!"
Eines
der bekanntesten Halloween-Symbole dürfte der Kürbis sein: die
"Jack-O'-Lantern". Der Brauch stammt auch wieder aus Irland: Man erzählt
sich die Geschichte des Jack O. der zu seinen Lebzeiten nur böses tat
und ein Trinker und Betrüger war. Er soll den Teufel durch eine List auf
einen Baum gelockt und in den Stamm ein Kreuz geritzt haben. Der Teufel
war somit gefangen und konnte nicht herunter. Jack versprach ihm ihn
herunter zu lassen, wenn er ihn nie wieder verführen würde. Als Jack
umkam, fand er weder einen Platz im Himmel, da er ja nur Schlechtes
getan hatte, noch in der Hölle, da er ja den Teufel übers Ohr gehauen
hatte. Der Teufel hatte aber ein geringes Erbarmen mit ihm und gab ihm
einen kleinen Funken, ein Stück glühende Kohle, mit dem durch die
Dunkelheit zwischen Himmel und Hölle wandern konnte. Dieser Funken
befand sich in einer ausgehöhlten Rübe. Beneidet wurde Jack definitiv
nicht, aber der "Volksmund" hat aus der Geschichte abgeleitet, dass man
mit dieser Rübe die Geister abschrecken kann. Als der Halloweenbrauch
noch in Irland praktiziert wurde, nahmen die Menschen für ihre Laternen
auch Rüben, aber als sie in Amerika waren, fanden sich im Übermaß
Kürbisse, die sich für diesen Zweck sogar auf Grund der Größe noch
besser eigneten. Um die Bösen Geister abzuschrecken, schnitzte man
Grimassen in die Kürbisse.
Zum Schluss noch was Witziges dazu:
Woher leitet sich das Wort Halloween ab?
Es
ist entstanden aus der nachlässigen Aussprache der Amerikaner und
beinhaltet 3 Worte: "All Hallows Evening", also Allerheiligen Abend, der
Abend vor Allerheiligen. Krass, oder?
Es ist doch schon
verrückt, an was man früher geglaubt hat, nicht wahr? Noch verrückter
ist, dass wir uns heute Kürbisse aufstellen und gar nicht wissen warum
das so ist. Weil man es halt so Ende Oktober macht... :-)
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