Das fand ich eine witzige Frage, denn warum
sollte unser Messer anders aussehen als es jetzt ausschaut? Aber
tatsächlich könnte es doch wie ein Fleischermesser anstatt einer Rundung
vorne eine Spitze haben.
Früher war das nämlich so und hatte
einen Vor- und einen Nachteil: denn im 17. Jahrhundert war es selbst bei
Hofe allgemein Sitte, mit einer Messerspitze die Speisereste zwischen
den Zähnen zu entfernen. Bis ein Kardinal Richelieu (Armand-Jean de
Plessis) sich davon zutiefst angewidert fühlte und seinem Verwalter
anwies, bei allen Tischmessern des französischen Hofes die Spitzen
abzuschleifen. Sein Beispiel fand rasch viele Nachahmer, denn schon im
14. Jahrhundert beklagten einige Verfasser von Manierbüchern das
„grauslige Zähnefletschen und Herumgestochere mit Messern im Munde“ bei
Tische.
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