Wir müssen es nur von weitem sehen und
schon zuckt es in den Kieferknochen. Da hilft kein Zähnezusammenbeißen
mehr: Ein herzhaftes Gähnen reißt uns den Mund auf. Warum ist es so
ansteckend?
Bei Menschen wie bei Tieren, die in Gesellschaften leben,
ist es wichtig, dass die Gruppe zusammenhält. Deshalb übertragen sie
gewisse Stimmungen aufeinander. So fliegen Wildgänse immer im Schwarm.
Hat eine Gans nach einer Pause genug gefressen und will weiterfliegen,
signalisiert sie den Aufbruch: Dazu schlägt sie mit den Flügeln und
stößt typische Schreie aus.
Diese Stimmung überträgt sich nach und nach auf die anderen Gänse. Schließlich erheben sich alle gemeinsam in die Lüfte.
So
ähnlich war es wohl auch bei unseren Vorfahren in der Steinzeit. Wenn
sie zu Jagdausflügen aufbrachen, mussten sie zusammenbleiben. Hätte sich
ein Jäger allein zum Schlafen in die Prärie gelegt, hätte dies seinen
sicheren Tod bedeutet. Deshalb mussten sich die Stammesmitglieder zu
geregelten Zeiten ausruhen. Die ansteckende Wirkung des Gähnens
erleichterte es den Urmenschen, ihr Schlafbedürfnis abzustimmen.
Und deshalb ist es heute noch oft so, dass eine Party zu Ende ist, wenn der erste gähnt.
Natürlich
gibt es noch andere ansteckende Verhaltensweisen, zum Beispiel Lächeln.
Es stimmt fröhlich und man bekommt Lust, zurückzulächeln.
Keine Frage, dass gute Laune das Zusammenleben erleichtert ...
Man glaubt es nicht, wie sehr wir noch den Urmenschen in uns haben!!!
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