Eva, die frisch getraute Braut, wünscht ihre Flitterwochen in der
Nähe von Fürstenwalde zu verleben. Da sie weiß, dass dort der
Andrang sehr groß ist, reist sie einige Wochen vorher hin, um für
sich und ihren Zukünftigen ein Zimmer zu suchen, welches ihrem
Geschmack entspricht. Durch den Dorfschulzen geleitet, findet sie
ein sehr schönes Zweibettzimmer, mietet es und fährt wieder nach
Hause. Daheim angekommen, fällt ihr ein, dass sie vergessen hat zu
fragen, ob auch ein Wasserklosett vorhanden ist. Sie schreibt den
Dorfschulzen einen Brief und bittet um Auskunft. Um sich nicht zu
drollig auszudrücken, deutet sie im Brief Wasserklosett mit "WC"
an.
Der arme Dorfschulze zerbricht sich den Kopf, was "WC" zu bedeuten
habe. Er rennt zum Pfarrer und erhält nach langem Hin und Her zu
Antwort, dass mit "WC" die Waldkapelle gemeint sei. Daraufhin
schreibt der Dorfschulze folgenden Brief:
Sehr geehrte Frau Meyer!
"WC" ist vorhanden und liegt eine halbe Stunde vom Ort entfernt,
inmitten eines herrlichen Tannenwaldes. Schon wegen seiner gesunden
Lage sehr zu empfehlen. "WC" ist geöffnet mittwochs und samstags.
Es empfiehlt sich, eine Stunde vor Beginn sich dort einzufinden, da
der Andrang sehr groß ist. Doch kann Frau Meyer beruhigt sein, es
sind etwa 60 Sitzplätze vorhanden. Bei schöne m Wetter findet die
Veranstaltung im Freien statt. Sonntags empfiehlt sich der Besuch
besonders, da dann die Sache mit Orgelbegleitung vor sich geht. Wir
werden uns erlauben, Ihnen, gnädigste Frau, den besten Platz zu
sichern, inmitten duftender Tannen. Die Akustik ist besonders von
Kennern bewundert worden, denn selbst der zarteste Ton ist in allen
Ecken zu hören und verbreitet ein mehrfaches Echo. Für Besucher,
denen der Weg zu weit ist, haben wir Droschken bereitgestellt.😊
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