Am 21. bzw. 22. Dezember (je nach Jahr) ist
der kürzeste Tag im Jahr. Das kommt daher, dass da die Nordhalbkugel am
weitesten weg von der Sonne ist und erst danach wieder zurückpendelt.
Man müsste ja meinen, dass wenn man am weitesten weg von der Sonne ist,
dann müsste es auch am kältesten sein, nicht wahr?
Aber erstaunlicherweise ist das nicht so: der im Mittel kälteste
Monat des Jahres in Mitteleuropa ist der Januar. Die mittlere jährliche
Temperaturkurve erreicht dabei etwa um den 15. Januar ihren Tiefpunkt.
Die Verschiebung um drei bis vier Wochen kommt durch die Wärmekapazität
des Erdbodens und vor allem des Meerwassers zustande. Die von der Sonne
empfangene Strahlung wird gespeichert und zeitlich verzögert wieder an
die Atmosphäre abgegeben. Der selbe Prozess mit anderen Vorzeichen kommt
im Sommer zum Tragen.
Aber noch ein Hinweis, weil der Satz "am weitesten Weg von der
Sonne" eigentlich so nicht ganz richtig ist: Bei einer Entfernung von
150.000.000 km von der Erde zur Sonne machen die 6.000 km Differenz
zwischen Nord- und Südhalbkugel praktisch nichts aus. Die Temperatur in
den verschiedenen Breiten der Erde wird ausschließlich durch den
Einfallswinkel der Sonnenstrahlen und der damit verbundenen Intensität
bestimmt. Je steiler der Winkel, desto mehr Energie pro Flächeneinheit.
Im Winter scheint die Sonne wegen der Neigung der Erdachse sehr flach
auf die Nordhalbkugel und sehr steil auf die S-Halbkugel. Im Sommer ist
es genau umgekehrt.
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