Man kann aktiv jemanden abblitzen lassen,
was bedeutet, man erwidert seine Annäherungsversuche nicht – oder man
blitzt passiv bei jemandem ab, was soviel heisst wie: man hat keine
Chance auf ein Date. Aber woher stammt diese Redensart, die etwa 200
Jahre alt ist?
Eine Blitzerscheinung bei den noch reichlich untauglichen Gewehren
des frühen 19. Jahrhunderts hat bei dieser Redensart Pate gestanden. Es
liegt nämlich das Missgeschick vom Zünden des Pulvers auf der
Gewehrpfanne zugrunde, ohne dass der Schuss losgeht. Die Lunte brennt
zwar ab, aber das Pulver verpufft nur in einem Feuerblitz, ohne dass die
Patrone abgeschossen wird. Dann sprach man davon, dass das Gewehr
abblitzte.
In der Umgangssprache wurde später auch das Ableiten von Blitzen
durch sogenannte "Blitzableiter" als "abblitzen lassen" benannt. Oder
die Meteorologen sagen bei einem Gewitter, wenn mit der Zeit die Blitze
nachlassen: "Der Himmel hat abgeblitzt".
Heute bedeutet die Redewendung "jemanden abblitzen lassen" einfach,
dass jemand mit seinem Anliegen bei einer andern Person keinen Erfolg
hat und deshalb zurückgewiesen wird – also ähnlich wie "jemandem eine
Abfuhr erteilen", "jemandem die kalte Schulter zeigen" oder "jemandem
einen Korb geben". Man lässt jemanden nicht zum Zuge kommen, man lehnt
ihn ab.
Für denjenigen der abblitzt, kann das eine sehr schmerzhafte Sache
sein, die Unsicherheit und Selbstzweifel auslösen kann. Man stellt sich
dann tausendmal so Fragen wie: Was hat an mir nicht gestimmt? Rieche
ich schlecht? Habe ich Mist erzählt? Habe ich sie oder ihn gelangweilt?
Aber da muss man durch, sich neu verabreden – und irgendwer nimmt einen
schliesslich auch mit Mundgeruch!
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