Dienstag, 18. April 2017

Gibt es wirklich Fleisch fressende Pflanzen?

Eine Redensart sagt, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Aber nicht nur er – es gibt auch Pflanzen, die Fleisch fressen. Sie locken Insekten in Klapp- und Klebefallen. Mücken und Spinnen können sich in ihren Tentakeln verfangen oder in der Fallgrube einer tropischen Kannenpflanze ersaufen.

Fleisch fressende Pflanzen können sehr faszinierend sein, denn sie stellen das Prinzip "Tiere fressen Pflanzen" auf den Kopf. Es sind gegen 20 unterschiedliche Gattungen (mit etwa 1000 verschiedenen Arten) solch Fleischfressender Pflanzen bekannt. Hier ein paar Beispiele:

Typisch für eine fleischfressende Pflanze ist die Nephentes, deren Blüten vor allem auf Bienen äußerst anziehend wirken. Wenn sich so eine Biene auf dem Blütenkelch niederlässt, rutscht sie auf einer öligen Flüssigkeit aus und gleitet in den "Rachen" der Blume, die dann die Öffnung ihrer tödlichen Falle sofort verschließt.

Anders geht der Sonnentau vor, der auch bei uns vorkommt. Seine Blätter sind mit kleinen Fangarmen besetzt, die sich um das Opfer schließen, sobald es sich auf das Blatt setzt. Anschließend verdaut der Sonnentau das Insekt durch eine säurehaltige Flüssigkeit.

In der Regel ist das Fleisch fressen für diese Pflanzen nicht unbedingt lebensnotwendig – sie könnten auch ohne diese Zusatznahrung überleben. Aber durch diese zusätzlichen Nährstoffe aus den gefressenen Tieren sind diese Pflanzen dann wachs- und blühfreudiger als ohne.

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