Eine Redensart sagt, in der Not frisst der
Teufel Fliegen. Aber nicht nur er – es gibt auch Pflanzen, die Fleisch
fressen. Sie locken Insekten in Klapp- und Klebefallen. Mücken und
Spinnen können sich in ihren Tentakeln verfangen oder in der Fallgrube
einer tropischen Kannenpflanze ersaufen.
Fleisch fressende Pflanzen können sehr faszinierend sein, denn sie
stellen das Prinzip "Tiere fressen Pflanzen" auf den Kopf. Es sind gegen
20 unterschiedliche Gattungen (mit etwa 1000 verschiedenen Arten) solch
Fleischfressender Pflanzen bekannt. Hier ein paar Beispiele:
Typisch für eine fleischfressende Pflanze ist die Nephentes, deren
Blüten vor allem auf Bienen äußerst anziehend wirken. Wenn sich so eine
Biene auf dem Blütenkelch niederlässt, rutscht sie auf einer öligen
Flüssigkeit aus und gleitet in den "Rachen" der Blume, die dann die
Öffnung ihrer tödlichen Falle sofort verschließt.
Anders geht der Sonnentau vor, der auch bei uns vorkommt. Seine
Blätter sind mit kleinen Fangarmen besetzt, die sich um das Opfer
schließen, sobald es sich auf das Blatt setzt. Anschließend verdaut der
Sonnentau das Insekt durch eine säurehaltige Flüssigkeit.
In der Regel ist das Fleisch fressen für diese Pflanzen nicht
unbedingt lebensnotwendig – sie könnten auch ohne diese Zusatznahrung
überleben. Aber durch diese zusätzlichen Nährstoffe aus den gefressenen
Tieren sind diese Pflanzen dann wachs- und blühfreudiger als ohne.
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