Man macht sich ja eigentlich keine Gedanken warum
die heiligen drei Könige gerade diese drei Dinge zum Jesukind brachten,
aber wenn man hinterfragt, dann gibt es nur eine Erklärung: es waren
die drei wertvollsten Dinge zu der damaligen Zeit.
Zu Gold muss man nichts sagen. Das ist das einzige der drei Dinge, die auch für uns heute noch wertvoll ist.
Aber
die wirklichen Schätze waren Weihrauch und Myrrhe. Beides sind Harze,
die von Bäumen gewonnen werden. Die Bäume gehören zu den
Balsambaumgewächsen, welche in Trockengebieten um das Horn von Afrika,
in Arabien und Indien wachsen. Erste Hinweise auf die Verwendung von
Weihrauch und Myrrhe finden sich bereits in dreieinhalbtausend Jahren
alten Schriften aus dem Tal des Nils. Die alten Ägypter nutzten den
Weihrauch zur Mumifizierung bekannter Persönlichkeiten sowie als
desinfizierendes und entzündungshemmendes Heilmittel in Salben und zur
Wundbehandlung. Als Räuchermittel diente der Rauch des Harzes als
Luftverbesserer. Vor dreitausend Jahren gab es bereits feste
Handelswege, die Weihrauchstraßen, die das kostbare Harz einerseits aus
Somalia und Äthiopien, andererseits aus Indien und den Ländern am Roten
Meer nach Ägypten und Mesopotamien brachten. Auch das spätere römische
Imperium war ein großer Abnehmer von Weihrauch. Hippokrates und andere
griechisch-römische Ärzte setzten Weihrauch und Myrrhe zur
Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei
Verdauungsproblemen ein.
Weihrauch und Myrrhe waren also in der
damaligen Zeit wegen ihrer Heilkraft wertvoller als Gold, denn sie
gehören zu den ältesten Arzneien der Welt und werden auch heute noch in
unserer Medizin geschätzt und eingesetzt. Und ein weiterer Grund ist,
dass im Altertum Medizin und Religion eng verbunden waren. Spuren davon
sind noch heute in der Sprache zu finden: Wenn etwas heilt, dann ist es
heil-ig.
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