Ist die kalte Jahreszeit gekommen,
verkriechen sich viele Wildtiere. Aber was machen eigentlich die
Quälgeister des Sommers, die uns so gepeinigt haben, im Winter? Wo sind
all die Stechmücken geblieben?
"Die Männchen erleben den Winter nicht", sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Denn sie sterben schon im Herbst."
Männliche Mücken sind ohnehin nicht am "Blutrausch" beteiligt. Die
eigentlichen Plagegeister sind die Weibchen, die Blut für ihren
Mücken-Nachwuchs brauchen. "Und genau die überleben den
Temperatursturz", sagt Goris. Es gibt zahlreiche Stechmückengattungen
mit den unterschiedlichsten Überwinterungsstrategien. Die meisten Arten
überwintern wie die Waldmücken im Eistadium. Bei Hausmücken hingegen
kommen befruchtete Weibchen problemlos über die kalte Jahreszeit. So
können sie im Frühjahr möglichst frühzeitig ihre Eier legen. Kühle,
feuchte und geschützte Stellen im Keller, in Höhlen, Viehställen und
Häusern bieten ihnen ideale Überlebensbedingungen.
Dort verfallen die Insekten in eine Art Kältestarre. Dafür scheiden
sie überschüssige Körperflüssigkeit aus. In die verbleibende Flüssigkeit
wird ein Zucker eingebaut, der wie ein Frostschutzmittel wirkt. Schafft
es eine Mücke jedoch, sich ins Haus einzuschleichen, treibt sie dort
ihr Unwesen und sticht die Bewohner! "Den ganzen Winter übersteht sie
allerdings meist nicht", beruhigt Eva Goris. Auch die bereits von
Stechmücken gelegten Eier nehmen bei Frost nur sehr selten Schaden. Die
Mückeneier können im Schlamm eines Gewässerbodens problemlos
überwintern, solange dieser nicht gefriert", erläutert sie.
Entscheidend sind dann die Entwicklungsbedingungen im Frühjahr und
im Sommer. Lange anhaltende Regenfälle sorgen für ideale Brutstätten der
Larven. Wenn dann noch warme Temperaturen hinzukommen, sind die
Voraussetzungen für eine neue Mückenplage perfekt.
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