Mittwoch, 14. Februar 2018

Was ist eigentlich Fasten? Woher kommt es?

Für viele Christen ist von Aschermittwoch bis Karsamstag Fastenzeit angesagt. Wenn man die Sonntage nicht mitzählt, sind das genau 40 Tage. Die Sonntage werden vom Fasten ausgenommen, weil ja die Christen am Sonntag die Auferstehung von Jesus Christus feiern. Die Zahl 40 kommt daher, weil Jesus sich selber in einer vierzigtägigen Fastenzeit in der Wüste auf seinen Weg vorbereitet hatte.

Fasten ist also schon uralt und gleichzeitig topmodern. Viele erwachsene Menschen fasten heute, um sich selbst und ihrem Körper "etwas Gutes zu tun". Oder anders gesagt: In früheren Zeiten, als man sich noch um genügend Nahrung Sorgen machen musste, da hatte man auch weniger Probleme mit dem Fasten. Heute ist es eher umgekehrt. Da essen viele Leute und leider sind da auch Kinder mit dabei während dem ganzen Jahr mehr als nötig wäre und haben dann entsprechend Mühe, eine solche Fastenzeit durchzuführen. Man kann sich fragen, was dann eine solche Fastenzeit bringt, wenn man vorher und nachher soviel (fr)isst.

Schon in der Bibel gibt es auch kritische Stimmen zu solch falschem Fasten. So spricht zum Beispiel der Prophet Jesaja im Auftrag Gottes: "Ist das vielleicht ein Fasttag, wie ich ihn liebe, wenn ihr nicht esst und nicht trinkt, euren Kopf hängen lasst und euch im Trauerschurz in die Asche setzt? Nennt ihr das ein Fasten, das mir gefällt? Nein, Fasten wie ich es haben will, sieht anders aus! Löst die Fesseln eurer Brüder, nehmt das drückende Joch von ihrem Hals, macht jeder Unterdrückung ein Ende! Gebt den Hungrigen zu essen, nehmt Obdachlose in euer Haus, kleidet den, der nichts anzuziehen hat, und helft allen in eurem Volk, die Hilfe brauchen." (Jesaja 58, 5-7)

Auch Jesus hat die Fastenregeln relativiert, indem er auf die Frage antwortete, warum er und seine Jünger nicht fasten: "Wie können die Hochzeitsleute fasten, wenn der Bräutigam bei ihnen ist?"

Leider ist in unserer heutigen Zeit das Zentrale der Passions- und Fastenzeit etwas verloren gegangen nämlich das Bedenken des Leidensweges Jesu Christi ans Kreuz.

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