Montag, 1. Mai 2017

Warum ist der 1. Mai bei uns ein Feiertag?

Wie vieles kommt der Tag der Arbeit aus den USA. 1886 streikten in den USA fast eine halbe Millionen Menschen für den Acht-Stunden-Arbeitstag und bessere Arbeitsbedingungen. Heute undenkbar mussten sie täglich mehr als 14 Stunden für schlechten Lohn arbeiten, hatten keinen Urlaub und wenn sie krank oder alt wurden, waren sie nicht versorgt. Zudem waren die Arbeitsbedingungen äußerst schlecht. Der Lärm, der Schmutz, der Arbeitsraum waren oft gesundheitsgefährdend und gefährlich. Aber der Protest endete blutig: Vier Arbeiterführer wurden hingerichtet. Daraufhin erklärten die amerikanischen Gewerkschaften den 1. Mai zu ihrem Kampftag. Drei Jahre später schloss sich die Sozialistische Internationale in Paris dem an. So entwickelte sich der 1. Mai schnell auch in Europa zu einer regelmäßigen machtvollen Manifestation der erwachenden Arbeiterklasse. Am 1. Mai 1890 demonstrierten allein im Deutschen Reich 100.000 Arbeiter, was hochriskant war: Die Unternehmer drohten den Teilnehmern mit Anzeigen und Kündigungen.

Gesetzlicher Feiertag wurde der 1. Mai in Deutschland erst wieder ab 1933 durch die Nationalsozialisten. Das Reichsgesetz vom 10. April 1933 benannte ihn als "Feiertag der nationalen Arbeit". Einen Tag nach der Einführung des Feiertages stürmten die Nazis die Gewerkschaftshäuser und verboten die Gewerkschaften. Im Jahr 1934 wurde der 1. Mai durch eine Gesetzesnovelle zum "nationalen Feiertag" erklärt.

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