Wer von uns hat noch nie einen Korb
bekommen? Wahrscheinlich keiner und immer, ja immer war das verletzend.
Denn wer heute jemandem einen Korb gibt, erteilt ihm eine Abfuhr, und
das nicht unbedingt nur in Liebesdingen, sondern auch ganz allgemein.
Im
Mittelalter hatte diese Redewendung jedoch eine sehr viel konkretere
Bedeutung. Da wurden Liebhaber manchmal in einem Korb zum Fenster des
angebeteten Fräuleins hinaufgezogen. War das Fräulein dem Liebhaber
jedoch nicht geneigt, soll es schon einmal vorgekommen sein, dass sie
einen Korb mit einem brüchigen Boden hinunterließ, und der um sie
werbende Freier die Abweisung recht schmerzhaft zu spüren bekam. Vor
diesem Hintergrund lässt sich übrigens auch das Verb durchfallen
verstehen.
Eine andere Variante der Abweisung bestand darin, den
Korb mit dem Freier auf halber Höhe des Hauses "hängen zu lassen". Diese
mittelalterlichen Bräuche waren im 17. Jh. bereits nicht mehr bekannt,
so dass die Frauen dazu übergingen, unerwünschten Freiern nur noch
symbolisch einen Korb ohne Boden zu überreichen.
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