Jetzt ziehen wieder in großer Zahl Familien
los, um sich einen Weihnachtsbaum über die Feiertage ins Haus zu holen:
Mit viel Liebe und Bedacht wird er ausgesucht. Doch es ist ein langer
Weg bis zu seiner Ernte in der Vorweihnachtszeit. Es steckt viel Aufwand
und Anstrengung in der Zucht dieser Gehölze.
Früher waren die
Weihnachtsbäume ein Nebenprodukt der Forstwirtschaft: Einfache Fichten,
wie sie damals überwiegend im Angebot waren, werden aber den gestiegenen
Ansprüchen der Käufer heute nicht mehr gerecht. In den beheizten
Wohnzimmern verlieren die Fichten trotz Wassergaben sehr schnell ihre
Nadeln. Die Verbraucher wünschen sich dagegen Bäume mit gleichmäßigem,
geradem und schlankem Wuchs, einer dichten Benadelung und langer
Haltbarkeit.
Solche Weihnachtsbäume kann man nur in speziellen
Christbaumkulturen und mit gezielten Anbauverfahren produzieren:
Beliebte Christbäume, wie die Nordmanntanne, wachsen und gedeihen nicht
von ganz allein so makellos, wie das der Kunde möchte. Es sind viele
Kultur- und Pflegemaßnahmen nötig, bis ein kleiner Sämling zu einem
schönen Weihnachtsbaum heran gewachsen ist.
In den ersten Jahren
muss kontinuierlich dafür gesorgt werden, dass auf der Anbaufläche der
Konkurrenzbewuchs, das heißt das Unkraut, entfernt wird: Als Alternative
zum Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln hat sich die Schafrasse
'Shropshire' als "Biorasenmäher" einen Namen gemacht. Diese Schafe
halten, unter den richtigen Weidebedingungen, das Gras kurz und knabbern
nicht an den Triebspitzen der Nadelbäume.
Für optimales Wachstum
benötigen die Christbäume überdies eine fachgerechte Düngung: Außerdem
können Schädlinge den Kulturen zuschaffen machen. Schäden durch Läuse,
Spinnmilben, Raupen, Käfer und Mäuse sind keine Seltenheit.
Pilzerkrankungen, wie Tannennadelrost, Fichten- und Tannenschütte sowie
Knospensterben, können den gesamten Bestand beeinträchtigen. Dies
bedeutet für den Christbaumanbauer ständige Kontrolle und das Einleiten
entsprechender Gegenmaßnahmen.
Nadelbaumarten, die im Frühjahr
zeitig austreiben, wie die Nordmanntanne, sind spätfrostgefährdet: Bei
Frostschaden hängen die frischen Triebe schlaff herab. Oft ist ein
zusätzlicher Befall von Grauschimmel als Sekundärschaden die Folge.
Um
gute Qualitäten zu erreichen, muss schon bald nach dem Pflanzen mit
verschiedenen Schnittmaßnahmen begonnen werden: Unter anderem werden
gekrümmte Bäume aufgebunden, beschädigte Äste ausgeschnitten und Triebe
zur besseren Verzweigung gestutzt.
Bis die meisten Bäume geerntet
werden, vergehen vom Sämling bis zum Zimmer hohen Weihnachtsbaum 10 bis
12 Jahre: Dabei spielen natürlich Baumart, Standort und Größe eine
große Rolle. Gern werden auch Weihnachtsbäume mit Wurzeln und Erdballen
gekauft, um sie nach den Feiertagen in den Garten zu setzen. Diese Bäume
werden schon nach dem dritten Standjahr aus der Christbaumkultur
entnommen.
Etwa 20 Prozent der in Deutschland verkauften
Christbäume stammen aus dem Ausland: Sie kommen meist aus Dänemark und
Irland. Dort werden sie oft schon im September oder Oktober geschnitten
und in Kühlhäusern gelagert. Bis Weihnachten hat sich dann der beliebte
typische Duft nach Harz schon stark verflüchtig.
Der Bund
Naturschutz empfiehlt Christbäume aus der Region zu kaufen: So werden
lange Transportwege vermieden. Bio-Christbäume von Demeter, Bioland,
Biokreis und Naturland wachsen nach den Richtlinien der ökologischen
Landwirtschaft heran und werden meist ab Hof oder auf Biomärkten
angeboten. Viele Christbaumproduzenten bieten ihre Nadelbäume direkt vom
'Feld' an. Dort können Sie sich auch oft ihren Baum selbst 'schlagen'.
Der Kauf des Christbaums wird so zum Erlebnis für die ganze Familie.
(aus einem allgemein sehr interessanten Newsletter von www.gartentechnik.de)
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