Schon im alten Ägypten hielten die Diener –
nicht nur beim Weineinschenken – die linke Hand hinter dem Rücken. So
war sichergestellt, dass sie ihren Herren nichts Böses antun, sie weder
vergiften noch erstechen konnten. Im antiken Rom wurde dem bedienenden
Sklaven die linke Hand auf den Rücken gebunden, damit er kein Gift ins
Glas schütten konnte.
Die Angst, vergiftet zu werden, hielt sich bis zur Ritterzeit: Das
Anstoßen mit den Sitznachbarn war eine wichtige Zeremonie. Dabei wurde
tunlichst darauf geachtet, dass einige Spritzer des eigenen Getränks in
das Glas des Nachbarn schwappten. Hätte der Nebenmann seinem Gegenüber
heimlich Gift eingeschüttet, würde er sein eigenes Getränk nach dem
Anstoßen nicht mehr anrühren.
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